Berlin – Bauernpräsident Joachim Rukwied rechnet damit, dass angesichts der Krise in der Landwirtschaft innerhalb eines Jahres bis zu 14.000 Betriebe zumindest teilweise aufgeben.
In einem Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ sagte der Vorsitzende des Bauernverbandes: „Die Situation auf den Höfen reicht von sehr angespannt bis dramatisch.“
Binnen zwei Jahren hätten viele Betriebe mehr als die Hälfte ihres Einkommens verloren, weswegen sich der Strukturwandel in der Landwirtschaft beschleunige.
„Es zeichnet sich ab, dass binnen eines Jahres fünf Prozent der Betriebe aufgeben“, sagte Rukwied. Nicht alle stiegen komplett aus, einige Landwirte würden auch einzelne Betriebszweige wie die Tierhaltung aufgeben.
Rukwied forderte von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) auf dem am Mittwoch beginnenden Bauerntag in Hannover Aussagen über eine Höhe der Finanzhilfen durch die Bundesregierung.
Nach dem sogenannten Milchgipfel Ende Mai in Berlin hatte Schmidt „100 Millionen Euro plus X“ zugesagt. Rukwied: „Ich erwarte von Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt, dass er auf dem anstehenden Bauerntag sein X konkretisiert. Die Bauern erwarten eine konkrete Zahl.“ (dts Nachrichtenagentur)
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