Berlin – Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Ralf Stegner glaubt nicht an einen Sturz von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) durch ein rot-rot-grünes Misstrauensvotum.
Linken-Fraktionsvorsitzender Dietmar Bartsch hat der SPD einen gemeinsamen Sturz von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Aussicht gestellt. Einen Nachfolger für Merkel hat er auch schon im Blick: „Herr Gabriel könnte nächste Woche Kanzler sein, wenn er und die SPD wollten“, sagte Bartsch der „Rheinischen Post“.
„Ja, das stimmt“, bestätigte Ralf Stegner der „Berliner Zeitung“ und fügte allerdings ironisch hinzu: „Und übermorgen könnte die SPD die absolute Mehrheit haben.“
Bartsch sei im Übrigen Realist. „Und deshalb scheint das eher eine Bemerkung für die Öffentlichkeit gewesen zu sein als eine, die ernsthaft Substanz hatte“.
Der SPD-Politiker sieht aber die Chance für ein rot-rot-grünes Bündnis nach der Bundestagswahl 2017. „Wir wollen die große Koalition nicht fortsetzen“, sagte er. „Insofern ist alles offen.“
Hofreiter erteilt Bartsch-Vorstoß Absage
Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter hat dem Vorsitzenden der Linksfraktion, Dietmar Bartsch, eine Absage für seinen Vorstoß eines Regierungswechsels in der laufenden Legislaturperiode erteilt.
„Ich freue mich immer über Lockerungen bei der Linkspartei in Richtung Regierungswillen, aber wenn ich mir die Linkspartei anschaue, dann spricht diese mit zwei Stimmen“, sagte Hofreiter der „Welt“.
„Wenn ich mir Herrn Bartsch und Frau Wagenknecht anhöre, kann ich manchmal kaum glauben, dass die in einer Partei sind“, kritisierte er. „Die haben noch viel intern zu klären, ob sie bereit sind, Verantwortung nach der nächsten Wahl zu übernehmen. Mir kommt das heute eher als Appell von Dietmar Bartsch an die eigene Fraktion vor.“
(dts Nachrichtenagentur/red)
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