Berlin/Frankfurt – Mit dem System „EasyPASS“ planen die Bundespolizei und das Bundesministerium des Innern gemeinsam den Ausbau von automatisierten Grenzkontrollen. Nach dem erfolgreichen Pilotprojekt am Flughafen Frankfurt am Main sollen nun ca. 100 EasyPASS-Kontrollspuren (eGates) an den fünf passagierstärksten deutschen Flughäfen in Frankfurt am Main, München, Düsseldorf, Hamburg und Berlin aufgebaut werden.
Das europaweite Ausschreibungsverfahren soll Anfang 2013 eröffnet werden, so dass voraussichtlich Ende 2013 die ersten eGates in Betrieb genommen werden können. Dabei sollen auch Kontrollspuren für Personen mit eingeschränkter Mobilität erprobt werden.
Mit der deutschlandweiten Einführung von EasyPASS wird die Grenzkontrolle beschleunigt. Alle volljährigen Bürger der Europäischen Union, Islands, Liechtensteins, Norwegens und der Schweiz, die einen elektronischen Reisepass besitzen, können die EasyPASS-Kontrollspuren ohne vorherige Registrierung nutzen. EasyPASS-Nutzer profitieren direkt von den zusätzlichen eGates für das automatisierte Kontrollverfahren, so dass auch für die übrigen Reisenden geringere Wartezeiten die Folge sind. Die Nutzung der eGates ist freiwillig.
Bei der Grenzkontrolle mit EasyPASS werden die Identität des Reisenden und die Echtheit und Gültigkeit des Reisedokuments in automatisierten Prozessen überprüft. Zur Feststellung der Identität des Reisenden wird sein in der Kontrollspur aufgenommenes Gesichtsbild mit dem im Chip des Dokuments gespeicherten abgeglichen. Durch diese Automatisierung können Kontrollkräfte mehrere Vorgänge parallel betreuen, wobei die biometriebasierten Verfahren ein Höchstmaß an Sicherheit gewährleisten.
Das ebenfalls in Frankfurt angebotene automatisierte Grenzkontrollverfahren „ABG“, ein nationales Registrierungsprogramm für Vielreisende („Registered Traveler Program“, RTP), soll in das EasyPASS-Konzept integriert werden, so dass künftig ein eGate für alle automatisierten Kontrollverfahren genutzt werden kann.
„Die Zusammenführung von ABG und EasyPASS stellt sowohl aus technischer Sicht als auch für die Reisenden eine Vereinfachung dar, die darüber hinaus zur Kostensenkung beiträgt“, erklärte der Bundesinnenminister. Anstatt wie bisher bei ABG die Iris-Biometrie des Nutzers vorab zu erheben und zentral zu speichern, soll der Nachfolger „EasyPASS-RTP“ künftig nur die im Chip des elektronischen Reisedokuments bereits vorhandenen Daten für die Identitätsfeststellung verwenden. (red)
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