Freitag, 28. Juni 2024

Assange frei: Ehefrau bestätigt Freilassung des Wikileaks-Gründers

25. Juni 2024 | Kategorie: Allgemein, Nachrichten

Assanges Ehefrau, Stella, bestätigte die Freilassung ihres Mannes.
Foto via dts Nachrichtenagentur

London – Wikileaks-Gründer Julian Assange hat London offenbar bereits verlassen. „Julian is free“, schrieb seine Frau Stella in der Nacht zu Dienstag bei Twitter.

Zugleich teilte sie einen entsprechenden Beitrag der Plattform Wikileaks.

Demnach soll Julian Assange bereits am Montagmorgen aus dem Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh freigekommen sein, nachdem er dort zuvor 1.901 Tage verbracht hatte. Der High Court in London habe ihm Kaution gewährt und er sei am Nachmittag am Flughafen Stansted freigelassen worden. Er habe daraufhin ein Flugzeug bestiegen und Großbritannien verlassen, so Wikileaks.

Zuvor hatten mehrere Medien übereinstimmend berichtet, dass Assange einen Deal mit den US-Behörden eingegangen sein soll. Demnach hat der Australier einem Vergleich zugestimmt. Er soll sich dazu am Mittwoch vor einem Gericht in dem US-Außengebiet der Marianen-Inseln in einem Fall von Verschwörung zur Erlangung und Weitergabe von nationalen Sicherheitsinformationen schuldig bekennen. Dafür steht eine Haftstrafe von 62 Monaten zu Buche – die er bereits in Großbritannien im Gefängnis abgesessen hat. Er kann also nach Australien zurückkehren.

Hintergrund

Mit dem Deal nimmt der Fall eine weitere überraschende Wendung. In den Vereinigten Staaten stand Assange bereits seit etwa 2010 im Fokus der Justiz. Er soll über die Plattform Wikileaks Staatsgeheimnisse verraten haben. Das hat Assange auch gar nicht bestritten, er hielt die Veröffentlichungen aber für legitim. Dabei ging es unter anderem auch um Dokumente, die Kriegsverbrechen und Korruption beweisen sollen. Bis zuletzt drohten ihm in den USA bis zu 175 Jahre Haft.

Seit 2012 befand sich Assange auf einer regelrechten Odyssee auf der Flucht vor der US-Justiz. Von 2012 bis 2019 hielt er sich in der ecuadorianischen Botschaft in London auf, wo er politisches Asyl beantragt hatte. Im Mai 2019 wurde er auf Aufforderung des ecuadorianischen Botschafters von der Londoner Polizei verhaftet und befand sich seitdem in einem Hochsicherheitsgefängnis.

Erst im Mai hatte ein Londoner Gericht entschieden, dass Assange in Großbritannien erneut Berufung gegen seine Auslieferung an die USA einlegen durfte – was aber nun offenbar nicht mehr nötig ist. (dts Nachrichtenagentur) 

 

 

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