Herxheim – Mit einer Vernissage im Rathaus eröffnete am Samstag der Kunstverein „artMundanus“ eine Kunstausstellung, an der sich 15 Künstler aus der Region beteiligen.
An 17 Standorten werden die Bilder bis zum 7. Mai in den Geschäften, im Foyer der Gemeindeverwaltung sowie in der Sparkasse zu besichtigen sein.
Erkennbar sind die Standorte an übergroßen Pinseln, die vor den Eingängen aufgestellt wurden.
Die Idee zu dieser Kunstmeile stammt von Marion Ohmer, Kuratorin von artMundanus, die in Hayna ihr Atelier hat. Gemeinsam mit den Mitgliedern des Kunstvereins ist es deren Ziel, Kunst unter die Menschen zu bringen.
In der Ansprache bei der Vernissage fand Wolfgang Bayer die passenden Worte dazu:
„Menschen, die den Weg in ein Museum scheuen oder selten die Gelegenheit dazu haben, Menschen, die eine Galerie von innen noch nicht kennengelernt haben, wird damit die Möglichkeit geboten, quasi im Vorübergehen mit Kunst in Berührung zu kommen.“
So entstand nun zwischen Obere Hauptstraße und Oberhohlstraße eine Art offene Galerie.
Jeder, der in den entsprechenden Standorten einkauft, kann gleichzeitig einen Blick auf die dort ausgestellten Werke werfen und sich diesen ohne Schwellenangst annähern.
Bürgermeisterin Hedi Braun zeigte sich in ihrer Begrüßungsrede erfreut über die Idee der „Kunstmeile“. Das Ortszentrum würde damit gestaltet und belebt werden.
Auch sei es eine große Ehre für sie, die Eröffnung durchführen und Werke im Rathaus ausstellen zu dürfen. „Als ich die Liste aller teilnehmenden Geschäfte sah“, so Hedi Braun, „war ich begeistert.“
Musikalisch passend umrahmt wurde die Vernissage mit Liedern aus der Renaissance.
Gudrun Heller beeindruckte mit ihrem Gesang, der Bilder des ausklingenden Mittelalters vor dem inneren Auge entstehen ließ.
Olaf Dausch begleitete die Stücke auf seiner Laute, die diesen eine besondere Intensität verlieh und zur Atmosphäre der Ausstellung gelungen beitrug.
Gerne erläuterte die eine oder andere Künstlerin die Entstehungsgeschichte ihrer Bilder.
Elke Emma Edinger aus Erlenbach schilderte, wie das Bild „Gießkanne“, in Acryl gemalt, entstanden ist. Es geschah während einer Arbeitspause, als sie im elterlichen Garten gegen die „Verwilderung“ dort ankämpfte.
Oder das Bild „Neuburg a.R.“, von Olga David, das im Jahr 1997 entstanden ist, als sie das erste Jahr in Deutschland war und mit dem Kinderwagen durch Neuburg rollte. Zuvor hatte sie als Architektin in einer Stadt am Schwarzen Meer gearbeitet.
Die Mannheimerin Rosieta Braun, die über Ludwigshafen den Weg nach Herxheim gefunden hat, malt nicht nur Bilder, sondern auch Kunstpostkarten und schwört auf deren heilsame „Gemütsverbesserung“. „Karten sind mein Spaßfaktor“, so Rosieta Braun, „das ist wie Yoga für mich.“
Im Anschluss zur Vernissage gingen die Besucher und Aussteller gemeinsam die Kunstmeile entlang, um die Werke zu betrachten, oder wie der Künstler Oskar Kokoschka es einmal beschrieb, „sich darin zu spiegeln“.
Leider spielte das Wetter nicht mit, es war kalt und regnerisch. Eine Künstlerin entschuldigte sich mit den Worten: „Wir hätten vielleicht eine Sonne an den Himmel malen sollen.“
Aber immerhin waren dank der Bilder viel Farbe und Licht auf der Herxheimer Kunstmeile.
Das kann dann auch schon mal durch graue Tage tragen. (gab)
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