Berlin – Deutsche Sicherheitsbehörden sollen bereits im August über einen geplanten Anschlag zu Weihnachten in Berlin informiert worden sein. Das berichtet die „Bild-Zeitung“ und bezieht sich dabei auf vorliegende Dokumente.
Am 26. Juli 2016 habe der in einem deutschen Gefängnis einsitzende Häftling Stephan V. seinem Rechtsanwalt in einem Brief über vier Mithäftlinge aus Tunesien und Algerien berichtet, die sich zum „Islamischen Staat“ (IS) bekennen und im Gefängnis offen über geplante Anschläge sprachen.
„Ende Dezember“, so schreibt der Häftling seinem Anwalt, „rappelt es in München und zeitgleich in Berlin.“ Maschinengewehre und Granaten für den Anschlag kämen aus Bosnien. Von einem Lkw ist nicht die Rede.
Der „Bild-Zeitung“ sagte der Jurist, dass er in der ersten August-Woche den Verfassungsschutz über den Brief und die Kenntnisse seines Mandanten informiert habe. Der Hinweis wurde anfangs offenbar ernst genommen. Am 23. August seien die Beamten G. und N. des Verfassungsschutzes in die JVA Willich (NRW) gefahren und befragten Stephan V., der gerade eine Haftstrafe wegen Betrugs verbüßt.
Bei dieser Vernehmung will Stephan V. ausführlich über die geplanten Attentate zu Weihnachten berichtet und mehrere Namen genannt haben. Unter den Männern, so soll es Stephan V. den Staatsschützern berichtet haben, sei auch ein junger Tunesier namens Anis.
Auf „Bild“-Anfrage wollten sich die Ermittlungsbehörden nicht zu dem Vorgang äußern. (dts Nachrichtenagentur)
Diesen Artikel drucken