Berlin – Außenpolitiker der Großen Koalition haben das Gespräch zwischen Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) und seinem türkischen Amtskollegen Mevlüt Cavusoglu begrüßt, zugleich aber vor zu großen Erwartungen gewarnt.
„Ob es in der Folge zu einer Beruhigung der Lage kommen kann, wird nun vom Verhalten der türkischen Regierung abhängen, die mit ihren bodenlosen Vorwürfen für diese Eskalation die Verantwortung trägt“, sagte SPD-Außenexperte Niels Annen der „Rheinischen Post“.
Nach Meinung der Union muss „auch eine weitere Belastung des deutsch-türkischen Verhältnisses in Kauf genommen“ werden. „Mittel- und langfristig würde es uns auf die Füße fallen, wenn wir jetzt den Mantel des Schweigens über die offensichtlichen Fehlentwicklungen in der Türkei decken“, sagte Unionsaußenexperte Jürgen Hardt (CDU).
Dabei müsse klar sein, dass „wir nicht mit dem türkischen Volk sondern mit der türkischen Regierung“ streiten, unterstrich Hardt. Nach wie vor glaube er, dass eine Mehrheit der Türken ihr Land als demokratischen Rechtsstaat in der Nato und nahe der EU wünsche. (dts Nachrichtenagentur)
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