Kandel/Bad Bergzabern – Die Staatsanwaltschaft Landau hat Anklage gegen einen mittlerweile 43-jährigen Mann wegen Brandstiftung, schwerer Brandstiftung und gefährlicher Körperverletzung erhoben.
Dem Mann wird vorgeworfen, am 29. Dezember 2021 auf dem Parkplatz des Krankenhauses Bad Bergzabern den PKW eines Klinikmitarbeiters mit einem Brandbeschleuniger in Brand gesetzt zu haben. Das Auto brannte im Frontbereich völlig aus. Es entstand ein wirtschaftlicher Totalschaden in Höhe von ca. 20.000 Euro. Personen wurden bei dem Brandanschlag nicht verletzt.
Schwerer wiegt die zweite Tat des Angeschuldigten. Er soll am 1. Januar 2022 gegen 22.20 Uhr einen bei der Notaufnahme der Asklepios Klinik in Kandel abgestellten Wäschecontainer mit Benzin übergossen und dann in Brand gesetzt haben.
Dabei habe er zumindest billigend in Kauf genommen hat, dass das Feuer auch auf das Krankenhausgebäude übergreife, so die Staatsanwaltschaft. Tatsächlich wurden Teile des Kellergeschosses, der Gebäudefassade und die Geschossdeckendämmung unterhalb der Intensivstation von den Flammen erfasst.
Patienten in Sicherheit gebracht und Rauchgasvergiftung erlitten
Durch den Brand kam es zu einer so starken Rauchentwicklung, dass der Rauch nicht nur in das Kellergeschoss und die Notaufnahme, sondern auch in die Flure der Intensivstation eindrang. Drei Mitarbeiterinnen der Klinik erlitten Rauchgasvergiftungen. Sie hatten zusammen mit weiterem Klinikpersonal versucht, Patienten wegen des Brands zu verlegen und das Eindringen der Rauchgase auf die Intensivstation zu verhindern. Eine der Frauen musste deswegen stationär behandelt werden. Durch den Brand waren Intensivstation, Notaufnahme und weitere Räume der Klinik zeitweise nicht benutzbar. Es entstand ein Gebäudeschaden in Höhe von ca. 400.000 Euro.
Hass auf Ärzte und Klinikpersonal
Der mutmaßliche Brandstifter soll zur Tatzeit am 1. Januar betrunken gewesen sein und unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln gestanden haben.
Der in Untersuchungshaft sitzende Mann schweigt bislang zu allen Vorwürfen. Schon vor der Tat soll er mehrfach ausfällig und verbal aggressiv gegenüber Mitarbeitenden von Kliniken gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass in der negativen Haltung gegenüber ihn behandelnden Ärzten und Klinikpersonal auch das Motiv für die Taten liegen dürfte.
Das Landgericht Landau muss nun über die Zulassung der Anklage und die Eröffnung des Hauptverfahrens entscheiden.
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