Samstag, 05. Oktober 2024

Angriff gegen Islamkritiker Michael Stürzenberger – Verletzte bei Messerattacke auf Mannheimer Marktplatz

31. Mai 2024 | Kategorie: Nachrichten, Nordbaden

Symbolbild: Pfalz-Express

Mannheim – Bei einer Messerattacke gegen den Islamkritiker und Aktivist Michael Stürzenberger auf dem Mannheimer Marktplatz sind am Freitag nach Polizeiangaben Menschen verletzt worden.

Über das Ausmaß und die Schwere der Verletzungen könnten bislang keine Angaben gemacht werden, hieß es vom Polizeipräsidium Mannheim. Infolge des Angriffs habe ein Beamter seine Schusswaffe eingesetzt. Dadurch sei auch der Angreifer verletzt worden, so die Behörde.

In Videos auf der Plattform X ist zu sehen, wie ein bärtiger Mann mit Brille auf Stürzenberger einsticht, später auch einem Polizisten, der offenbar versehentlich einen Ordner fixiert hatte, in den Hals sticht. 

Rettungs- und Einsatzkräfte sowie ein Rettungshubschrauber waren Einsatz. Es habe keine Gefahr für die Bevölkerung bestanden, so die Polizei. Der Schienenverkehr sei lokal teilweise bis auf Weiteres gesperrt, so die Polizei.

Der Angriff soll Stürzenberger während eines Livestreams gegolten haben. Stürzenbergers Kritik richtet sich nach eigenem Bekunden gegen den politischen Islam.

Faeser „erschüttert“ von Gewalttat in Mannheim

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat sich von der Messerattacke auf dem Mannheimer Marktplatz erschüttert gezeigt.

„Die Messerattacke in Mannheim ist ein schreckliches Verbrechen“, sagte sie. „Die Bilder dieser brutalen Gewalttat sind erschütternd. Ich wünsche den Opfern dieser Tat, dass sie wieder vollständig genesen können.“ Ihre Gedanken seien insbesondere auch bei dem durch Messerstiche schwerverletzten Polizeibeamten, so Faeser. „Den Polizeikräften, die sofort eingeschritten sind, und den Ärzten und Rettungskräften, die um das Leben der Opfer dieser furchtbaren Tat kämpfen, danke ich sehr herzlich.“

Die SPD-Politikerin erwartet, dass die Hintergründe dieser Tat sowie die Motive des Täters durch die Ermittlungen aufgeklärt werden. „Wenn die Ermittlungen ein islamistisches Motiv ergeben, dann wäre das eine erneute Bestätigung der großen Gefahr durch islamistische Gewalttaten, vor der wir gewarnt haben“, sagte Faeser.

Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, hält es für angemessen, dass sich die Polizei den Angreifer von Mannheim mit einem Schuss stoppte. „Die Polizei hat natürlich auch die Möglichkeit, Notwehr und Nothilfe-Rechte für sich in Anspruch zu nehmen beziehungsweise eine gegenwärtige Gefahr für das Leben eines anderen abzuwehren“, sagte Wendt dem TV-Sender „Welt“ am Freitag. „Das ist hier passiert, ganz offensichtlich. Aber der Beamte selber wird natürlich das zu begründen haben.“

Die Staatsanwaltschaft werde auch diesen Vorgang untersuchen und die Fragen stellen, ob alle Regeln eingehalten wurden. Wendt kritisierte, dass der Vorfall als Handy-Video in Sozialen Netzwerken kursiert. Das erschwere die Ermittlungen. „Das ist nicht gut für ein Strafverfahren, ist auch nicht gut für die Polizei. Man kann nur hoffen, dass jetzt die Staatsanwaltschaft diese Dinge alle sichtet“, sagte er.

(dts Nachrichtenagentur/red) 

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