Berlin – Der frühere Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) hat das Vorgehen des russischen Präsidenten Wladimir Putin auf der Schwarzmeer-Halbinsel Krim als „durchaus verständlich“ bezeichnet.
Im Gespräch mit der Wochenzeitung „Die Zeit“ kritisierte Schmidt zugleich das Verhalten des Westens im Konflikt um die Krim. So seien die von den USA und der EU beschlossenen Sanktionen gegen Moskau „dummes Zeug“.
Auch den Beschluss des Westens, die Zusammenarbeit mit Russland im Rahmen der G8 auszusetzen, hält Schmidt für falsch. „Es wäre ideal, sich jetzt zusammenzusetzen. Es wäre jedenfalls dem Frieden bekömmlicher als das Androhen von Sanktionen“, so Schmidt.
Über ein etwaiges Eingreifen Russlands in der Ost-Ukraine wollte der Altkanzler nicht spekulieren. „Ich halte es für denkbar, aber ich halte es für einen Fehler, wenn der Westen so tut, als ob das zwangsläufig der nächste Schritt sei“, sagte Schmidt. „Das führt dazu, dass er möglicherweise auf russischer Seite den Appetit anregt.“ (dts Nachrichtenagentur)
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