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Alles anders: Kulturstadt Landau stellt Spielplan 2020/2021 vor

5. September 2020 | Kategorie: Kultur, Landau

Freuen sich auf die neue, besondere Spielzeit: Kulturabteilungsleiterin Sabine Haas und Kulturdezernent Dr. Maximilian Ingenthron.
Quelle: Stadt Landau

Landau. „Wir wollen spielen und wir werden spielen!“ Kulturdezernent Dr. Maximilian Ingenthron, Kulturabteilungsleiterin Sabine Haas und Andrea Bindrich, stellvertretende Betriebsleiterin Veranstaltungsstätten bei der Stadtholding Landau in der Pfalz GmbH, sind sich einig: Die Stadt Landau will auch in der aktuell so schwierigen, von der Corona-Pandemie geprägten Zeit möglichst vielen Menschen den Zugang zu Kultur ermöglichen.

Gemeinsam haben Ingenthron, Haas und Bindrich jetzt den neuen städtischen Spielplan für die Saison 2020/2021 vorgestellt und die Corona-bedingten Rahmenbedingungen für die Spielstätten erläutert.

„Der Spielplan 2020/2021 ist ein wenig schlanker als seine Vorgänger – dafür stecken aber umso mehr Anstrengung und Engagement darin“, fasst Kulturdezernent Dr. Ingenthron zusammen und dankt dem Team um Kulturabteilungsleiterin Haas für dessen großen Einsatz in schweren Zeiten.

„Das alte Bonmot «Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit» war selten so wahr wie jetzt. Zu Beginn gab es viele Fragezeichen, wie wir eine ganze Saison planen können, obwohl niemand weiß, wie die Welt in wenigen Tagen, Wochen oder Monaten aussehen wird.

Wir haben als Kulturstadt Landau in der Pfalz aber eine hohe Verantwortung, der wir gerecht werden wollen, und die Menschen sehnen sich nach Kultur. Aus diesem Grund haben wir diese besondere Spielzeit auf den Weg gebracht und freuen uns jetzt gemeinsam mit dem Publikum auf viele wundervolle Veranstaltungen.“

Sabine Haas ergänzt: „Die Corona-Krise hat vieles, was uns normal erschien, auf den Kopf gestellt – ein schönes Sinnbild hierfür ist die Veranstaltung „LEO“ von und mit Tobias Wegner, die das Titelblatt unseres neuen Spielplans ziert und in der sich der Künstler buchstäblich frei im Raum bewegt.“

Haas macht deutlich: „Alles ist in dieser Spielzeit anders und alles kann sich auch noch einmal ändern. Wir haben keine Blaupause für die aktuelle Situation und daher bin ich besonders dankbar für die gute Zusammenarbeit und Abstimmung mit dem Team unserer Stadtholding, aber auch mit meinen Kollegen aus anderen Städten und den Veranstaltungspartnern.“

Ingenthron, Haas und Bindrich betonen: Die nun getroffenen Regelungen sind ein Kompromiss zwischen dem Anspruch der Menschen auf Kulturgenuss und der notwendigen Sicherheit für Publikum, Mitarbeiter sowie Künstler.

Konkret bedeutet das, das die Abonnements für die Saison 2020/2021 ausgesetzt wurden. Abonnenten erhielten jedoch ein Vorkaufsrecht. Ab Montag, 7. September, sind Tickets für alle Veranstaltungen, die noch nicht ausgebucht sind, im freien Verkauf erhältlich.

Tickets gibt es im Büro für Tourismus im Rathaus, online unter www.ticket-regional.de, an allen Vorverkaufsstellen von ticket REGIONAL und über die Tickethotline der städtischen Kulturabteilung 06341/13 41 41.

Eine Abendkasse wird es Corona-bedingt nicht geben. Die Kontakterfassung erfolgt mittels eines Formulars, das zusammen mit den Tickets ausgegeben wird. Die Daten werden einen Monat lang gespeichert und dann vernichtet.

In der Jugendstil-Festhalle wie auch im Alten Kaufhaus gilt eine „Einbahnstraßenregelung“, um die Kontakte zwischen den Besuchern zu minimieren. Wie viele Gäste die Spielstätten besuchen können, gestaltet sich flexibel: Wer möchte, kann Gruppentickets für bis zu zehn Personen aus zehn unterschiedlichen Haushalten erwerben, aber auch jede kleinere Anzahl an Tickets ist selbstverständlich erhältlich.

Je nachdem, wie viele Karten in welchen Konstellationen verkauft werden, gestaltet sich die Sitzverteilung. Die vorgegebenen Abstandsregeln werden zu jeder Zeit eingehalten.

Inhaltlich darf sich das Landauer Publikum 2020/2021 auf gleich zwei Veranstaltungen rund um den großen Schriftsteller Oscar Wilde freuen: Den Anfang macht am 19. September 2020 bei einem literarisch-musikalischen Abend der frühere Tatort-Kommissar Dominic Raacke, der, begleitet von David Ott (Viola), Hanno Kuhns (Violoncello) und Isabel Lhotzky (Klavier), das schillernde Leben Wildes Revue passieren lässt. Den Abschluss der Spielzeit bildet dann am 29. April 2021 die Komische Oper „Das Gespenst von Canterville“ der Kammeroper München nach der berühmten Oscar-Wilde-Erzählung.

Das schon erwähnte „LEO“ am 29. September 2020 ist eine vielfach preisgekrönte nonverbale Physical Comedy Show, die durch eine gedoppelte Liveprojektion die Gesetze der Schwerkraft scheinbar außer Kraft setzt. Am 6. Oktober 2020 macht das Musical „Himmlische Zeiten“ der Komödie im Marquardt aus Stuttgart Station in Landau – und vollendet damit nach „Heiße Zeiten“ und „Höchste Zeit“ seine amüsante Revue-Trilogie über das Älterwerden.

Der bekannte Theater- und Filmschauspieler Walter Plathe und Multitalent Bürger Lars Dietrich sind am 5. November 2020 in der Komödie nach dem gleichnamigen Film „Monsieur Pierre geht online“ zu sehen. Darin gelingt es wie einst Cyrano de Bergerac einem älteren Witwer, mit romantischen Zeilen das Herz einer jungen Frau zu erobern – nur eben jetzt in den Weiten des Internets.

Das Theaterstück nach dem Erfolgsroman „Der Trafikant“ in der Bearbeitung der Landesbühne Rheinland-Pfalz kommt am 10. November 2020 in die Jugendstil-Festhalle – in der Hauptrolle Max Schautzer.

Das neue Jahr beginnt mit dem Schauspiel „Ach diese Lücke, diese entsetzliche Lücke“ nach dem Roman von Joachim Meyerhoff am 13. Januar 2021. Nach dem riesigen Erfolg seiner autobiografischen Roman-Trilogie hat das Altonaer Theater den letzten Roman des großartigen Schauspielers und Autors Meyerhoff für die Bühne bearbeitet. Bei „Extrawurst“ von Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob am 4. Februar 2021 darf das Publikum mit entscheiden, welche Wendung die Dramödie über Alltagsrassismus letztendlich nimmt.

Am 23. Februar 2021 steht mit „Die Räuber“ von Friedrich Schiller ein echter Klassiker auf dem Programm und am 2. März 2021 setzt das musikalische Schauspiel „Spatz und Engel“ den beiden großen Diven Edith Piaf und Marlene Dietrich ein Denkmal. Auf magisches Tanztheater darf sich das Landauer Publikum dann am 8. April 2021 mit dem Programm „Blu Infiniti“ von eVolution dance theater freuen.

Bereits komplett ausgebucht ist das Konzert-Abonnement. Es setzt sich zusammen aus einem Sinfoniekonzert der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz mit Dirigent Otto Tausk und der franko-belgischen Cellistin Camille Thomas als Solistin am 30. Oktober, einem Gastspiel der klassischen Band „Spark“ und des Countertenors Valer Sabadus am 26. November 2020, dem Gastspiel des Hungarian Chamber Orchestra mit der aufstrebenden Pianistin Sa Chen als Solistin am 10. März 2021 und einem weiteren Auftritt der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz mit Michael Francis am Dirigentenpult sowie Klarinettist Gerhard Kraßnitzer als Solist am 16. April 2021.

Ebenfalls komplett ausgebucht sind die Villa Musica Meisterklänge mit Werken von Mozart, Brahms und César Franck am 27. Januar 2021.

Wer trotzdem klassische Musik erleben möchte, ist bei den Landauer Meisterkonzerten hervorragend aufgehoben. 2021 begeistern der Künstlerische Leiter Prof. Alexander Hülshoff und seine Mitstreiter mit Werken des „böhmischen Musikanten“ Antonín Dvořák. Die Veranstaltungen im Alten Kaufhaus finden zwischen dem 7. Februar und dem 9. Mai 2021 statt.

Alle Informationen zum städtischen Spielplan finden sich auf der städtischen Internetseite unter www.landau.de/Spielplan.

Beim magischen Tanztheater „Blu Infiniti“ gibt es kein Oben und kein Unten, anstelle der Schwerkraft regiert wunderbare Leichtigkeit.
Quelle: Clarissa Lambert

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