Landau. In Kooperation mit der Stadtbibliothek Landau organisierte der Freundeskreis des Archivs und Museums der Stadt Landau e.V. eine Buchvorstellung mit dem Autor Alfred Arnold, der sein neuestes Werk „Als jeder Millionär war… Die Südpfalz in der Inflation 1914-1923“ präsentierte.
Als vor 100 Jahren der Erste Weltkrieg tobte, starben Millionen Menschen – Soldaten und Zivilisten. Das Papiergeld ersetzte die Gold- und Silbermünzen. Die Inflation begann: Die Nachfrage überstieg das Warenangebot deutlich. Die Niederlage vom November 1918 berührte den Alltag der Südpfälzer direkt. Französische Besatzungstruppen zogen ein.
1923 spitzte sich die Lage dramatisch zu, als die Spannungen zwischen Paris und Berlin gefährlich wuchsen. Die Reichsregierung finanzierte den deutschen Widerstand mit Papiergeld. Aus der Mark wurde nun endgültig die „Papiermark“. Im Sommer rechnete man in Millionen, im November in Billionen. Diese Hochinflation setzte unseren Vorfahren gewaltig zu. Der verarmte Mittelstand war in den folgenden Jahren besonders anfällig für radikale Parolen.
In rund 30 Kapiteln beleuchtet Alfred Arnold die Entstehung und das Schicksal des Notgelds in der Südpfalz, aber auch die wirtschaftliche und politische Lage jener Jahre. Die Rolle der Banken, der Besatzer und des Handels kommt ebenso zur Sprache wie die Probleme beim Währungsschnitt Ende 1923. In zahlreichen Bildern, Dokumenten und Illustrationen lässt das Buch eine dramatische Notzeit lebendig werden, in der die vier Städte und erstaunlich viele Landgemeinden der Südpfalz eigenes Geld in Umlauf brachten. (stadt-landau)
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