Samstag, 02. November 2024

AKK verteidigt Bundeswehr-Abzug aus Afghanistan

9. August 2021 | Kategorie: Nachrichten, Politik

Bundeswehr in Afghanistan.
Foto: v. privat für Pfalz-Express

Berlin  – Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hat mit Blick auf den Vormarsch der Taliban in Afghanistan den Abzug der Bundeswehr verteidigt. „Die Bundeswehr hat in Afghanistan alle Aufträge erfüllt, die ihr der Deutsche Bundestag gegeben hat“, sagte sie am Montag.

„Gemeinsam mit anderen haben wir in Afghanistan erreicht, dass der Terrorismus von Al-Qaida uns von dort aus nicht mehr bedrohen kann.“ Eine ganze Generation von Afghanen habe zudem bessere Chancen bekommen. Frauen und Mädchen hätten Zugang zu Bildung bekommen. „Was wir augenscheinlich nicht erreicht haben, ist ein dauerhaft und umfassend zum Positiven verändertes Afghanistan. Für die Ziele künftiger Auslandseinsätze sollten wir daraus lernen.“

Kramp-Karrenbauer versprach, weitere ehemalige Ortskräfte der Bundeswehr und ihre Familien in Deutschland aufzunehmen. Außerdem sagte sie „aktive Diplomatie, die Unterstützung des Friedensprozesses, Entwicklungszusammenarbeit, humanitäre Hilfe, Ausbildung und die Unterstützung des Aufbaus effektiver Staatlichkeit“ zu.

Ein mögliches erneutes Eingreifen in Afghanistan durch die Bundeswehr sieht die Verteidigungsministerin unterdessen mit Skepsis. „Wer die Taliban dauerhaft besiegen will, müsste einen sehr harten und langen Kampfeinsatz führen“, sagte sie. Wenn Gesellschaft und Parlament nicht dazu bereit seien, „dann bleibt der gemeinsame Abzug mit den Partnern die richtige Entscheidung“.

Scharfe Kritik äußerte die CDU-Politikerin an Ex-US-Präsident Donald Trump. Dessen „unseliges Abkommen“ mit den Taliban sei „der Anfang vom Ende“ gewesen. Es habe allerdings auch dazu geführt, dass die Taliban zumindest für eine Weile gegen die internationalen Truppen stillgehalten hätten. „Jetzt schlagen die Taliban wieder mit voller Härte zu – das hätten sie auch getan, wenn wir noch im Land wären“, so Kramp-Karrenbauer. (dts Nachrichtenagentur)

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