Kabul – Die afghanische Regierung warnt vor einem raschen Abzug der Bundeswehr.
„Ohne die Hilfe der Deutschen wird die Armee schnell wieder auseinanderfallen“, sagte der Gouverneur Atta Mohammed Noor, „deswegen ist eine weitere Stationierung hier dringend erforderlich.“ Auch für die Zeit nach dem angepeilten Ende der Nato- Mission Ende 2014 solle die Bundeswehr der afghanischen Armee weiterhelfen, so der Gouverneur der Provinz Balkh.
„Diplomatisches Nachspiel“
Der Truppenbesuch der Bundeskanzlerin am Freitag könnte dagegen noch ein diplomatisches Nachspiel haben.
Die afghanische Regierung erwägt sogar einen offiziellen Protest in Berlin, weil die Bundesregierung Kabul nicht vorab von der Visite informiert hatte und einen Besuch bei Präsident Hamid Karzai ausließ. Im Palast sprach ein enger Berater Karzais von einem „offenen Affront“ durch die Bundesregierung.
„In Deutschland wäre es ein Skandal, wenn wir ohne Vorankündigung in Berlin landen würden“, so der Karzai-Berater, „aber mit uns Afghanen kann man es ja machen.“ (dts Nachrichtenagentur)
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