Dienstag, 05. November 2024

AfD streitet intern über Überläufer

6. Oktober 2013 | Kategorie: Politik

AfD-Mitglieder Frauke Petry, Konrad Adam und Bernd Lucke.
Foto: dts Nachrichtenagentur

Berlin  – Die Alternative für Deutschland (AfD) streitet über den Umgang mit Überläufern aus der Kleinpartei „Die Freiheit“.

Nachdem die Rechtspopulisten ihre Klientel dazu aufgerufen hatten, massenhaft der AfD beizutreten, verkündete AfD-Bundessprecher Bernd Lucke vergangene Woche einen „Aufnahmestopp“. Doch viele ostdeutsche Landesverbände, in deren Reihen bereits Ex-Freiheit-Mitglieder aktiv sind, wollen sich nicht an Luckes Vorgabe halten.

„Wir werden ehemalige Mitglieder der Freiheit nicht generell als rechtspopulistisch abqualifizieren“, sagt Frauke Petry, Sprecherin der AfD Sachsen und Mitglied im Bundesvorstand. „Ein pauschaler Aufnahmestopp kann nicht ohne parteiinterne Diskussion verhängt werden.“ Luckes Beschluss sei im Bundesvorstand nicht abgesprochen gewesen, er habe, so Petry, auch nicht die Befugnis, unteren Parteigliederungen Vorgaben zu machen.

Auch der Brandenburger AfD-Vorstand Alexander Gauland zeigt sich „nicht glücklich über die etwas überspitzte Mitteilung Luckes“. Sein Verband werde die Aufnahmeanträge von Freiheit-Überläufern weiter prüfen. Dies kündigt auch der thüringische AfD-Sprecher Matthias Wohlfarth an: Das Programm der Freiheit stimme „in vielen Punkten mit dem der AfD überein“.

Speziell beim Thema Islamkritik dürfe es „keine Denkverbote“ geben.

Emnid: AfD in der Wählergunst weiterhin über der 5-Prozent-Hürde

Derweil kann sich  die AfD in der Wählergunst weiter über der 5-Prozent-Hürde etablieren, während weder Union noch Rot-Rot-Grün eine eigene Mehrheit erreichen. Im aktuellen Sonntagstrend, den das Meinungsforschungsinstitut Emnid wöchentlich im Auftrag von „Bild am Sonntag“ erhebt, kann sich die AfD stabil bei 6 Prozent halten.

Jeweils einen Prozentpunkt abgeben müssen Union (42 Prozent) und SPD (25 Prozent). Einen Prozentpunkt zulegen können hingegen FDP (4 Prozent) und Grüne (8 Prozent). Die Linkspartei verharrt bei 9 Prozent. Damit liegt Rot-Rot-Grün mit zusammen 42 Prozent gleichauf mit der Union. Die Sonstigen landen bei 6 Prozent. Emnid befragte vom 26. September bis 01. Oktober insgesamt 1.849 Personen.  (dts Nachrichtenagentur)

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