Bad Dürkheim. Mit dem ersten Musikfeuerwerk in seiner langjährigen Geschichte endete am Montagabend der Dürkheimer Wurstmarkt 2016. Stadt und Polizei ziehen ein Resumee des beliebten Volksfestes.
Rund 640.000 Personen besuchten in der Zeit vom 9. bis 19. September das größte Weinfest der Welt. Allein am Abschlusstag wurden etwa 100.000 Besucher verzeichnet. Insgesamt tranken die Gäste des diesjährigen Jubiläumswurstmarktes etwa 640.000 Schoppen Wein.
Bilanz des 600. Bad Dürkheimer Wurstmarktes durch die Polizei
In der Zeit vom 9. bis 13. September fand der sogenannte Vormarkt des 600. Bad Dürkheimer Wurstmarktes statt. Der Veranstalter schätzte an den bisherigen Festtagen ca. 300.000 Besucher.
Am 9. September erfolgte bei sonnigem Wetter der große Festumzug mit 100 Zugnummern durch die Stadt Bad Dürkheim.
Die Umzugsstrecke machte umfangreiche Verkehrsmaßnahmen notwendig, die Verkehrsbehinderungen waren jedoch geringer als erwartet. Am 13. September wurde das traditionelle Feuerwerk des Vormarktes auf dem Michelsberg abgebrannt.
Diese beiden Veranstaltungen verliefen ohne besondere Vorkommnisse.
Während des Vormarktes mussten zahlreiche Streitigkeiten und körperliche Auseinandersetzungen geschlichtet bzw. aufgenommen werden. Bislang wurden 21 Strafverfahren wegen Körperverletzung, teils auch wechselseitig, eingeleitet. In der Regel war auf beiden Seiten Alkohol im Spiel.
Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete die Polizei am Vormarkt eine geringere Zahl von Diebstahlsdelikten (11, 2015 -14), darin sind auch drei Taschendiebstähle enthalten. Bei zwei Raubdelikten (Vorjahr -2-) wurden ein Smartphone und Geldbörse bzw. in einem Fall nur geringe Mengen Bargeld erbeutet.
In sechs Fällen wurden Strafverfahren wegen Verstoß gegen das BtMG eingeleitet, davon in einem Fall wegen Handels mit BtM. Hier wurden ca. 23 Gramm Marihuana sichergestellt.
Zwei Strafverfahren wurden wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte eingeleitet, drei Strafverfahren wegen Beleidigung von Polizeibeamten.
Sexualdelikte sind am Vormarkt bisher nicht bekannt geworden.
Bei einem Unglücksfall am 12. September am Wasserrad im Kurpark (unmittelbare Nähe Festgelände) kletterte ein 29jähriger aus Mainz über eine Absperrung und versuchte das Wasserrad anzuhalten. Hierbei rutschte der Mann aus, fiel kopfüber in den Schacht des Wasserrades und wurde von einer Schaufel am Kopf getroffen. Er erlitt dabei schwerste Kopfverletzung und starb am nächsten Tag in der BGU Ludwigshafen.
Es erfolgten verstärkt Alkoholkontrollen im Straßenverkehr. Dabei wurden bei Autofahrern keine Verstöße festgestellt, gegen zwei Radfahrer musste jeweils ein Verfahren wegen eines Alkoholdeliktes eingeleitet werden. Alkoholbedingte Verkehrsunfälle ereigneten sich nicht.
Während des Nachmarktes mussten wie beim Vormarkt zahlreiche Streitigkeiten und Schlägereien geschlichtet bzw. aufgenommen werden. Bislang wurden mit Tatzeit „Nachmarkt“ 23 Strafverfahren (Vorjahr -22-) wegen einfacher/gefährlicher Körperverletzung eingeleitet. Auch hier war wie beim Vormarkt in der Regel auf beiden Seiten Alkohol im Spiel.
Am zweiten Wochenende des Festes kam es zu -19- Diebstahlsdelikten (Vorjahr 17), davon zehn Taschendiebstähle. Raubdelikte ereigneten sich am zweiten Festwochenende nicht.
In zwei Fällen kam es zu Widerständen gegen Vollstreckungsbeamte, bei denen in einem Fall zwei Beamte leicht verletzt wurden.
Am späten Abend des 17. September wurden zwei Fälle der sexuellen Nötigung angezeigt. In einem Fall wurde eine Geschädigte in einem Festzelt „begrabscht“. Aufgrund des Alkoholisierungsgrades konnten bislang dazu keine näheren Erkenntnisse gewonnen werden. Im zweiten Fall wurde einer Frau, die auf einem Parkplatz beim Festgelände die Notdurft verrichte, belästigt. Sie beschrieb den Täter als „Westeuropäer“, war aber nicht zu einer weiteren Aussage bereit.
Bislang wurden insgesamt 115 Strafanzeigen (Vormarkt und Nachmarkt) erstattet/aufgenommen. Nach den Erfahrungen werden in den nächsten Tagen weitere Strafanzeigen eingehen, die Geschädigte bei ihren Heimatdienststellen erstatten. Die Anzahl der Straftaten dürfte sich dann auf dem Vorjahresniveau (143 Straftaten) bewegen.
Auch am zweiten Wochenende wurden Alkoholkontrollen im Straßenverkehr durchgeführt. In einem Fall wurde einem alkoholisierten Fahrzeugführer der Fahrtantritt untersagt, es ereignete sich lediglich ein alkoholbedingter Verkehrsunfall. An den Festtagen wurden insgesamt 17 Verkehrsunfälle registriert, bei den sich der Verursacher von der Unfallstelle entfernt hatte.
Im Rahmen des Sicherheitskonzeptes wurden an den acht Zugangsstellen durch die eingesetzten Security-Kräfte selektive Kontrollen von Personen und deren mitgeführten Gegenstände durchgeführt, zu Schwierigkeiten bei den Kontrollen kam es nicht bzw. es wurden keine bekannt.
Das veränderte Konzept polizeilicher Maßnahmen mit einer deutlich erhöhten sichtbaren und verdeckten Präsenz hat nach hiesiger Einschätzung auch bei den Besuchern seine Wirkung entfaltet und das subjektive Sicherheitsgefühl verbessert und gestärkt.
Auch die Videoüberwachung, die mit drei stationären Kameras durchgeführt wurde, dürfte dazu beigetragen haben, da dies zuvor in den Medien kommuniziert wurde. (stadt-düw und pol düw)
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