Landau/SÜW – Seit Februar ist das Impfzentrum Landau/Südliche Weinstraße in Betrieb. Am Mittwoch gab es nun was zu feiern: Die 50.000 Impfung wurde im Lauf des Tages verabreicht.
Oberbürgermeister Thomas Hirsch und Landrat Dietmar Seefeldt nutzten die Gelegenheit, um bei einem Vor-Ort-Termin mit den beiden Impfkoordinatoren Bastian Dietrich und Stefan Krauch auf knapp vier Monate Betrieb der Landeseinrichtung zurückzublicken, einen Ausblick auf die Arbeit der kommenden Monate zu geben und um auf Aktuelles rund um das Thema Impfen einzugehen.
Die wichtigsten Zahlen und Fakten der vergangenen Monate im Überblick: Seit der Eröffnung des Impfzentrums Landau/Südliche Weinstraße, dem die rund 150.000 Einwohner aus der Stadt Landau und dem Kreis Südliche Weinstraße (ohne Verbandsgemeinde Maikammer) zugeordnet sind, war die Landeseinrichtung in der Albert-Einstein-Straße insgesamt rund 750 Stunden in Betrieb. Bei 50.000 Impfungen wurden in den drei Impfstraßen des Impfzentrums rechnerisch mehr als eine Impfung pro Minute verabreicht; davon haben etwa 70 Prozent einen mRNA-Impfstoff, also BioNTech oder Moderna, und 30 Prozent AstraZeneca erhalten. Von den 50.000 erfolgten Corona-Schutzimpfungen sind etwa 30 Prozent bereits Zweitimpfungen.
Das Team aus haupt- und ehrenamtlichen Kräften habe großartige Arbeit geleistet und einen tollen Job gemacht, so Seefeldt und Hirsch. Das Impfzentrum sei auf den Maximalbetrieb vorbereitet und könne stufenweise hochgefahren werden, je nachdem, wie viel Impfstoff geliefert wird.
Obwohl „mit hohem Tempo sehr viel geimpft worden sei“ (Seefeldt), sind sich die beiden Verwaltungschefs einig, dass man noch sehr viel mehr hätte impfen können, wenn entsprechend Impfstoff da wäre. „Die Impfkapazitäten sind vorhanden“, so Hirsch. Seefeldt und Hirsch berichten auf Nachfrage, dass Stadt Landau und Landkreis SÜW fast 150.000 Menschen beherbergen. Bei 50.000 Impfungen innerhalb vier Monate, könnten rein theoretisch also noch viel mehr Menschen schon geimpft sein, wenn es eben mehr Impfstoff gäbe.
Der Weg zurück in die Normalität gehe nur über das Impfen und das Erreichen einer damit verbundenen Herdenimmunität, so Hirsch.
Impfzentrum einsatzbereit halten
Von Seiten des Landes bestehe zunächst der Auftrag, das Impfzentrum bis zum Herbst dieses Jahres weiter zu betreiben. Hirsch und Seefeldt warnen jedoch davor, die bewährten und gut funktionierenden Strukturen allzu früh aufzugeben. „Natürlich gehört es nicht zu unseren originären Aufgaben als Kommunen, den Betrieb eines Impfzentrums sicherzustellen. Mit Blick auf das Spätjahr und etwaige Unwägbarkeiten halten wir es jedoch für gefährlich, den Betrieb der Einrichtungen zu früh einzustellen.“ Mit dem Städtetag sei man sich einig, so Hirsch, dass es ein Risiko sei, zu früh „aus der Struktur auszubrechen“.
Falls Betriebsärzte ihre Belegschaften in naher Zukunft impften, wäre es laut Hirsch auch denkbar, dass man die Strukturen der Impfzentren nutzen könne. „Dafür stünden wir zur Verfügung“.
Die beiden Verwaltungschefs appelieren auch noch einmal an alle Bürger der Priorisierungsgruppen 1 bis 3, sich für eine Impfung registrieren zu lassen. Denn: Wie die beiden Impfkoordinatoren Stefan Krauch und Bastian Dietrich berichten, sollen ab der Woche vom 14. Juni alle bis zum 12. Mai registrierten Personen der Prio-Gruppen 1 und 2 durchgeimpft sein. Dafür sei in der Woche vom 7. Juni auch noch eine Impfaktion mit 1.000 Dosen des Impfstoffs Johnson & Johnson geplant, mit dem nur eine einmalige Impfung erforderlich ist. Ab der Woche vom 14. Juni werden die Impftermine dann chronologisch, also nach dem Zeitpunkt der Registrierung, und nicht mehr nach Priorisierungen innerhalb der drei aktuell geöffneten Personengruppen vergeben.
Noch keine Feuerwehrleute geimpft
Ganz besonders am Herzen liegt Hirsch und Seefeldt auch die Situation der Freiwilligen Feuerwehren in Stadt und Kreis. Zwar konnten sich die Mitglieder mit der Öffnung der Priorisierungsgruppe 3 am 23. April registrieren, allerdings wurden bislang noch keine Impftermine an die Angehörigen der wichtigen Rettungsorganisation vergeben.
„Die Frauen und Männer unserer Feuerwehren sind immer da, gehen für andere im wahrsten Sinne des Wortes durchs Feuer und sind bei Rettungen natürlich auch immer nah dran am Menschen“, betonen die beiden Verwaltungschefs. „Aus diesem Grund halten wir es für besonders wichtig, dass den Mitgliedern unserer Feuerwehren so schnell wie möglich ein Impfangebot unterbreitet wird.“ (ld/red/desa/cli)
Fotogalerie: Pfalz-Express/Ahme
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