Landau. Die Lebenshilfe Landau – Südliche Weinstraße hat am 1. Oktober 1997 das Wohnheim im Lazarettgarten in Landau in Betrieb genommen.
„20 Jahre Wohnheim im Lazarettgarten“ wurde jetzt mit einem für die Lebenshilfe typischen und familiären Programm gefeiert, das Mitarbeiter und Bewohner gemeinsam gestalteten.
„Viele Jahre lang ziehen wir an einem Strang“, so die Zeilen eines der Lieder, das Vorsitzender Georg Rothöhler in seiner Begrüßung aufgriff.
Dass alles so gut geklappt hat über die Jahre ist sicherlich auch das Verdienst der Politik. Ehrengäste wie die Bundestagsabgeordneten Gebhart und Hitschler, die Landtagsabgeordneten Schwarz und Schneider sowie OB Thomas Hirsch und Landrätin Riedmaier wurden von Rothöhler deshalb besonders herzlich begrüßt.
„Die Lebenshilfe stellt hier 33 vollstationäre Wohnheimplätze für Menschen mit Behinderung zur Verfügung. Eine Besonderheit ist die Trainingswohnung im Dachgeschoss. Dort wurden in den vergangenen 20 Jahren immer wieder Personen aus dem Wohnheimbereich durch intensive Begleitung und durch Trainingsmaßnahmen zu einem Wechsel in die Außenwohngruppe befähigt“, erläuterte Geschäftsführer Heiner Dahl das Konzept des Hauses.
Früher sei das ursprünglich militärisch genutzte Gebäude, obwohl mitten in der Stadt gelegen, Sperrgebiet und streng von der Außenwelt abgeschirmt gewesen, erinnert sich Georg Rothöhler. Erst durch die Konversion und den Abzug der Franzosen, konnte das Gebäude 1997 mit neuem Leben erfüllt werden.
„Wir haben eine tolle Nachbarschaft hier und die Bewohner können zu Fuß in die Stadt laufen“ freut sich Rothöhler. „Es ist beglückend für mich zu sehen, wie die Bewohner überall akzeptiert sind. So stelle ich mir Integration vor“.
„Vom Behüten zur Inklusion und Integration“ könnte das Motto der Behindertenpädagogik im Wandel lauten“, bekräftigte auch Heiner Dahl. An die Politiker gewandt: „Auch zukünftig soll ein behinderter Mensch gefragt werden, was er möchte“.
Einen Scheck über 500 Euro hatte OB Hirsch mitgebracht, der auch die Festansprache hielt. „Satt und sauber“ sei früher das Credo der Behindertenpädagogik gewesen, heute sei es die selbstbestimmte Teilhabe. „Menschen mit Behinderung haben Rechte, die umgesetzt werden müssen“, so Hirsch.
Wohnheime müssten mitten im Leben gebaut werden. Dies werde auch in zukünftigen Wohnraumkonzepten berücksichtigt werden, so der Stadtchef.
Besonders gerührt zeigte sich Georg Rothöhler beim abschließenden Programmpunkt, der Überreichung der Ehrenmedaille an Landrätin Riedmaier.
„Sie haben immer an unserer Seite gestanden und wir haben vertrauensvoll zusammen gearbeitet“, bedankte sich Rothöhler bei der scheidenden Landrätin.
„Wir waren kongeniale Partner in der Kreisverwaltung wie auch bei der Lebenshilfe“, bestätigte Theresia Riedmaier das gute Verhältnis.
„Es ist normal verschieden zu sein“, so Riedmaier, die Beispiele dafür aus der eigenen Familie nannte.
Zum bewegenden Abschied kamen die Bewohner mit jeweils einer Rose zu Riedmaier um sich für die vielen Jahre der guten Unterstützung bei ihr zu bedanken. Anschließend gab es noch einen Rundgang durch das Haus mit seinen Wohngruppen. Das Fest ging noch bis in die Nachmittagsstunden weiter. (desa)
Diesen Artikel drucken