Dienstag, 05. November 2024

2. Landauer Narrentreffen: Auch die Politik aufs Korn genommen

27. Februar 2017 | Kategorie: Landau, Regional
Gute Stimmung beim Landauer Narrentreff. Foto: Pfalz-Express/Ahme

Gute Stimmung beim 2. Landauer Narrentreff.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Landau. Die gut gelungene Premiere des Landauer Narrentreffens letztes Jahr in der Festhalle machte neugierig und Lust auf mehr. Das sagte sich auch der Stadtvorstand mit OB Hirsch und Bürgermeister Ingenthron, die in Verkleidung mit den Ehefrauen dem lustigen Treiben beiwohnten.

Ehepaar Hirsch...

OB Thomas Hirsch…

...und Bürgermeister Ingenthron hatten viel Spaß beim LCV-Fasching. Fotos: Pfalz-Express/Ahme

…und Bürgermeister Ingenthron hatten viel Spaß beim LCV-Fasching.
Fotos: Pfalz-Express/Ahme

Die Mannschaft des LCV schwingt sich mit dieser Veranstaltung sicherlich in die höhreren Gefilde des Narrenhimmels auf, denn das Rezept „Man nehme die tolle Jugendstil-Festhalle, gut gelaunte Fasnachtsgäste und viele mehr oder weniger bekannte Faschingsgrößen aus der weiteren Region“, stimmt.

Da Sitzungspräsident Stefan Lang als Till und bei den Bänkelsängern selbst „gut zu tun“ hatte, legte er kurzerhand sein Amt in die bewährten Hände des Sitzungspräsidenten von KV Frohsinn, der dann auch gutgelaunt durch das Programm führte.

Und da war er auch schon: der Landauer Till (Eulenspiegel), der „Politik aufs Korn nimmt und vielleicht auch dich“. Wohnraum in Landau nur für gut Betuchte, die Bundespolitik, die Populisten in Amerika, Frankreich und Russland und natürlich nahm der Till auch Machthaber Erdogan aufs Korn.

Als Narr darf er Wahrheiten wie diese sagen: „Der Türk spinnt total, will eigenes Volk entmachten. Ich würd ihm sagen, geh in dich, die Welt ist groß und du bist klein.“

Stefan Lang war wieder der "Till" und nahm die Politik aufs Korn. Foto: Pfalz-Express/Ahme

Stefan Lang war wieder der „Till“ und nahm die Politik aufs Korn.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

„Wer Mauern baut, soll in seinem Geld ersaufen“ – sagte er über den neuen amerikanischen Präsidenten Trump. „Aber vielleicht wird der ja auch nur verkannt?“

Wie auch immer, Till hielt der Politik, ob großer oder kleiner, den Spiegel vor und machte damit den Anfang für weitere politische Betrachtungen.

Die Bänkelsänger nahmen den Faden später auf. Sie konzentrierten sich auf die Landauer Stadtpolitik. Die Stadtholding habe schon viele Vereine aus der Festhalle vergrämt. Porsche baut in Landau, damit man schneller ins Rohrbacher Einkaufscenter kommen kann. Die Horstbrücke soll endlich renoviert werden und auf den fertig gestellten Kreisel könne man, damit alles rund läuft, das alte Hartmannsche Karussell stellen.

„So eine blöde Kuh“! Molli, alias Oliver Sauer ließ sich über seine Angetraute aus, die ihm nichts recht machen konnte.

Der „Supertrottel“ Karl-Heinz Göttel und der „gestresste Winzer“ Martin Schweikart sorgten ebenfalls für gute Stimmung.

In einer anderen Kategorie spielte die Seniorenbeauftragte Fräulein Baumann, alias Dr. Markus Weber. Man hätte meinen können, tatsächlich ein uraltes Fräulein vor sich zu sehen, das noch das wilhelminische Zeitalter mit erlebt hat. Für ihr Alter war die Dame über alles sehr gut informiert. „Mer schaffe bis über 70 um de Junge Hartz VI zu ermöglichen“.
Und: „Wenn man 111 Jahre ist, bekommt eine Last-Minute-Reise eine ganz neue Bedeutung“.

Fräulein Baumann: Man muss sie gesehen haben. Foto: Pfalz-Express/Ahme

Fräulein Baumann: Man muss sie gesehen haben.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Fräulein Baumann: Ein absolutes Highlight in der Bütt. Man konnte sie gestern Abend auch bei der badisch-pfälzischen Fasnachtssitzung erleben.

Das Duo Inflagranti vom KV Herxemer Wind ist einfach Spitze. Der Eisbär (Fabian Wilhelm) und sein Freund (Marcel Preßler) nahmen kein Blatt vor den Mund, wobei vor allem der Eisbär eine unglaublich freche Lippe hat und schon einmal auch die Bedienung oder den Kameramann kräftig auf die Schippe nimmt.

Duo Inflagranti: Gern gesehener Gast beim LCV. Foto: Pfalz-Express/Ahme

Duo Inflagranti: Gern gesehener Gast beim LCV.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Was wäre Fasnacht ohne Tanz? Den Anfang machte die Jugendgarde des LCV; gefolgt von Tanzmariechen Kirsten Orth und der großen Stadtgarde aus Mannheim. Die Freizeitgruppe des LCV sah süß und verführerisch aus und bewegte sich lasziv als Burlesque-Tänzerinnen.

Die Freizeitgruppe des LCV trat als Burlesque-Tänzerinnen auf. Foto: Pfalz-Express/Ahme

Die Freizeitgruppe des LCV trat als Burlesque-Tänzerinnen auf.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Das Tanzpaar Selina Hoffmann und Alexej Balzer riss die Zuschauer durch akrobatische Tanzeinlagen von den Stühlen. Das Krautkopf-Team der BIKAGE Kandel entführte tänzerisch in den Wilden Westen, nach Rio und auf den Flughafen Hahn.

Der Wilde,wilde Westen, fängt gleich in Landau an! Foto: Pfalz-Express/Ahme

Der Wilde,wilde Westen, fängt gleich in Landau an!
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Das Männerballett des BCV, die Traumtänzer verlegte ihren Tanz mitten in den Wald, in dem sich wilde Insekten tummeln, zumindest träumt das Einer von Ihnen, der im Zelt eingeschlafen ist.

Der Gute-Laune-Tal-Ötzi, Peter Lingenfelder, brachte zwischendurch die Stimmung auf den Siedepunkt, und die Rotkäppchen Blechband aus Kehl sowieso.

"Wir spielen keine Guggemusik, sondern sind Blechmusiker", so das Selbstverständnis der Gruppe. Foto: Pfalz-Express/Ahme

„Wir spielen keine Guggemusik, sondern sind Blechmusiker“, so das Selbstverständnis der Gruppe.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Alles in allem eine sehr gute Veranstaltung, die mit dem „Landauer Lied“ einen schönen Abschluss nahm. LCV: So könnt ihr weiter machen! (desa)

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