Sonntag, 15. September 2024

125-jähriges Bestehen: DLR Rheinpfalz ist ein Leuchtturm für die Region

31. August und 1. September: Tage der offenen Tür

1. September 2024 | Kategorie: Neustadt a.d. Weinstraße und Speyer, Regional, Regional

Offizieller Festakt zum 125jährigen Bestehen des DLR.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Neustadt-Mußbach. Anlässlich des 125-jährigen Bestehens des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DLR) Rheinpfalz betonte Andy Becht, Staatssekretär für Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland-Pfalz, in seiner Festrede die besondere Bedeutung dieser Einrichtung für die Region und das Land.

Das DLR Rheinpfalz hat sich in den vergangenen 125 Jahren von seiner Gründung als Königlich Bayerische Wein- und Obstbauschule zu einem zentralen Innovationsmotor für die Entwicklung des ländlichen Raumes entwickelt.

Dr. Andreas Kortekamp
Foto: Pfalz-Express/Ahme

„Das DLR Rheinpfalz ist ein Leuchtturm für die Region und hat sich zu einem Wissenszentrum für ganz Rheinland-Pfalz entwickelt. Vor 125 Jahren wurde hier der Grundstein für eine Erfolgsgeschichte gelegt, die bis heute anhält“, sagte Staatssekretär Andy Becht. „Damals wie heute steht das DLR vor der Herausforderung, Lösungen für Fragen der Ernährungssicherung, der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und der Anpassung an klimatische Veränderungen zu finden und in die Praxis umzusetzen.“

Das Reblausquartett sorgte für die musikalische Umrahmung
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Der Staatssekretär würdigte insbesondere die Anpassungsfähigkeit des DLR Rheinpfalz in einer sich wandelnden Agrarlandschaft: „Der Unterschied zwischen damals und heute ist die gestiegene Komplexität der Aufgaben und die Geschwindigkeit, mit der sich neue Herausforderungen stellen.

Heute geht es nicht mehr nur um die effiziente Produktion von Nahrungsmitteln, sondern auch um die ausgewogene Gestaltung unserer Kulturlandschaft als Wirtschafts-, Erholungs- und Freizeitraum. Gleichzeitig müssen wir unsere Agrarökosysteme als Horte der Biodiversität schützen und entwickeln.“

Eberhard Hartelt
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Im Rahmen der Feierstunde hob Staatssekretär Becht auch die wichtige Rolle des DLR Rheinpfalz als verlässlicher Partner für Wirtschaft, Politik und Forschung hervor: „Mit Ihrer täglichen Arbeit tragen Sie dazu bei, dass wir in Rheinland-Pfalz eine ausgewogene und nachhaltige Agrarpolitik umsetzen können. Sie haben dabei stets das Wohl der Betriebe und des ländlichen Raumes im Blick und sind bereit, sich neuen Herausforderungen zu stellen.“

Andy Becht
Archivfoto: Rolf H. Epple

Becht dankte den Mitarbeitern des DLR Rheinpfalz und des Weincampus für ihr Engagement und richtete einen besonderen Dank an Dr. Andreas Kortekamp, den kommissarischen Leiter des DLR Rheinpfalz. Gerade die Mitarbeiter seien der Garant dafür, dass das DLR Rheinpfalz seine Tradition „Aus der Praxis für die Praxis“ auch in Zukunft fortsetzen werde.

Kommissarischer Dienststellenleiter Dr. Kortekamp:

„Nur mit dem Wissen aus alter Zeit können aktuelle Probleme gelöst werden“, hatte Dr. Andreas Kortekamp bei der Begrüßung gesagt. Er sprach den Strukturwandel in der Landwirtschaft an (früher 100.000 Bauern, jetzt noch 16.000), er sprach über die weiterentwickelte Technologie und den Fortschritt in den letzten 125 Jahren.

OB Marc Weigel
Foto: Pfalz-Express

OB Marc Weigel:

Der Neustadter OB Marc Weigel erinnerte an die Anfänge der Institution als Gewerbeschule, Trägerin war die Stadt Neustadt, die Weinbauschule als Landes-Lehr-und Forschungsanstalt und den Übergang als DLR in die staatliche Trägerschaft. Musste man früher existentielle Krisen bestehen, so gebe es auch heute wieder eine krisenhafte Zeit, die Stimmung sei besorgt, man habe Angst vor strukturellen Veränderungen, so Weigel. Dies zeige auch ein verändertes Verbraucherverhalten.

Eberhard Hartelt, Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd e.V:

Auch Eberhard Hartelts Grußwort beschäftigte sich mit Veränderungen (für das Notwendigste) und gleichzeitigem Festhalten an Bewährtem. Es habe auch Fehler und Fehlentwicklungen gegeben. Interessant sei, wie das die Menschen in 125 Jahren beurteilen würden. Es sei allerdings eine Legende, Landwirtschaft ohne Pflanzenschutz zu denken. Chemischer Pflanzenschutz habe nach dem Krieg Antworten auf zahlreiche Probleme gegeben, so Hartelt.

Foto: Pfalz-Express

Zwei Tage der offenen Tür

Dr. Kortekamp wies nach dem offiziellen Festakt auf das Programm der nächsten zwei Tage hin. Das DLR hat seine Türen geöffnet um das Leistungsspektrum des DLR, des Weincampus und der Agroscience vorzustellen.

Über das gesamte Gelände verteilt gab es Präsentationen zu aktuellen Forschungs-und Versuchsprojekten im Wein-und Gartenbau, zu Maschinen, Sortendes Obst-Gemüse-und Weinbaus, Informationen zur Landentwicklung, Bodenordnung, moderner Laborarbeit, Informationen zum Pflanzenschutz, Ernährungstipps sowie zu den verschiedenen Ausbildungsangeboten. (desa)

Galerie „Tage der offenen Tür“ (Pfalz-Express)

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