Landau. George Grosz (1893-1959) braucht als Maler nicht vorgestellt zu werden. Wie er die Jahre zwischen dem ersten und zweiten Weltkrieg erlebte und wie er sie aufs Papier und auf die Leinwand brachte, bestimmen bis heute das Bild der „wilden 20-er Jahre“ in Berlin.
Da ist die Spaßgesellschaft in Kaffees und Etablissements mit Kriegsgewinnlern und leichten Mädchen, da sind die Straßenschluchten und Straßenschlachten mit Kriegsversehrten und Volksverhetzern.
Das alles faszinierte George Grosz, begeisterte ihn und stieß ihn ab. Wie er selber mit dieser „Turbulenz der Welt“ zurecht kam, wie er hin und her gerissen war zwischen Menschenliebe und Menschenverachtung, das schildert er in seiner Autobiografie, die er im amerikanischen
Exil schrieb, und die 1955 in deutscher Ausgabe erschien.
Vieles darin erscheint erschreckend aktuell. In Verbindung mit solchen Texten bekommt das bildnerische Werk von Grosz neue interessante Dimensionen. Die Verschmelzung von Bild und Wort, gestaltet von Sigrid Weyers und Martin Heide, ist in der Matinee am Sonntag, 11. Dezember um 11 Uhr, im Frank-Loebschen-Haus in Landau zu erleben. (red)
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