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Stadtbahnbetreiber AVG will Geld: Landrat Brechtel: Keine Information über Preissteigerung – Kreis setzt Zahlung aus

14. Februar 2017 | Kategorie: Kreis Germersheim, Politik regional, Regional
Häufig Grund für Ärger und Verdruss: Der Stadtbahnverkehr. Foto: red

Häufig Grund für Ärger und Verdruss: Der Stadtbahnverkehr der AVG.
Foto: red

Kreis Germersheim – Rund eine Million Euro mehr als geplant kostet die Anschaffung von 3,3 Fahrzeugen für die Stadtbahnstrecke Wörth – Germersheim.

Nach Abzug von rund 442.000 Euro unter anderem wegen Lieferverzögerung bleiben noch etwa 572.000 Euro,. Diese Summe fordert die Albtalverkehrsgesellschaft (AVG) nun zu einem Drittel vom Landkreis sowie zu zwei Dritteln von den Städten Wörth, Germersheim und den Verbandsgemeinden Jockgrim, Rülzheim und Bellheim ein.

„Ohne über diese Preissteigerung informiert worden zu sein, flatterte uns im Dezember 2016 uns plötzlich ein Brief der AVG auf den Tisch, in dem wir um Überweisung des Komplementäranteils gebeten wurden“, ärgert sich Landrat Dr. Fritz Brechtel.

In einem Schreiben an die AVG kritisiert er dies heftig, „zumal ich in Anbetracht der ständigen Schlechtleistungen wie Fahrzeugausfälle oder Verspätungen diese Forderung überhaupt nicht akzeptieren kann“, so Brechtel, „Wir werden daher diesen Betrag bis auf weiteres nicht bezahlen und empfehlen dies auch den beteiligten Gemeinden und Städten“, sagt Brechtel.

Die Kreisverwaltung wurde von der AVG nach eigener Aussage bisher nicht darüber informiert, dass die Fahrzeuge tatsächlich teurer werden und auch nicht, wie es zu dem Preissprung kommt. Auf Nachfrage erhielt die Kreisverwaltung am 17. Januar 2017 eine Aufstellung der Fahrzeugkosten.

2009 wurde die Anschaffung der 3,3 Fahrzeuge auf 14,2 Millionen Euro beziffert. Diese Summe stand auch 2012 noch so im Raum. Damals wurde lediglich auf mögliche Kostenerhöhungen, bedingt durch die verzögerte Auslieferung und die Preisgleitklausel, hingewiesen. „Die Anschaffungskosten belaufen sich nun auf rund 15,2 Millionen Euro“, so Brechtel, „und damit über eine Million Euro mehr als uns bisher bekannt.“

Doch nicht nur der mangelnde Informationsfluss veranlasst Brechtel zur zinslosen Stundung des von der AVG eingeforderten Anteils. „Ich nehme die Erhöhung der Fahrzeugkosten und die Nachforderung der AVG auch zum Anlass, wieder einmal auf den leider immer noch nicht zufriedenstellenden Stadtbahnbetrieb hinzuweisen.“

Trotz kleiner Verbesserungen wie bei Umsteigesituationen, kritisiert der Landrat Bahnausfälle aus unterschiedlichen Gründen, Verspätungen und die unzuverlässige Übertragung der Daten für die Fahrgastinformation.

Brechtel: „Da der Stadtbahnbetrieb auf der Strecke S 51/52 nach über sechs Jahren immer noch nicht reibungslos läuft, ist es für mich schwer nachvollziehbar, eine Kostensteigerung in Kauf zu nehmen.“

Er bietet der AVG an, die Angelegenheit in einem Gespräch zusammen mit allen Beteiligten zu erörtern.

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Ein Kommentar auf "Stadtbahnbetreiber AVG will Geld: Landrat Brechtel: Keine Information über Preissteigerung – Kreis setzt Zahlung aus"

  1. Autopendler 2017 sagt:

    Ich hab meine KombiCard gekündigt.
    Kein Cent mehr für Albtraum Verkehrsgesellschaft und Karnevals Verkehrs Verein, statt 1000 Euro Jahresbeitrag für Unfähigkeitsmanagement.

    Fahrzeuge ausschreiben und anschaffen, aber dann keine Fahrer dafür haben? Ja, ja… Glaubt denen noch irgend jemand was? Jetzt noch mehr Geld für irgendwas, das eh unbrauchbar ist?
    Der Kreis GER sollte möglichst schnell aus den Fängen dieses konzeptlosen karlsruher Kraken entkommen und lieber im VRN brauchbaren schnellen S-Bahn-Verkehr zusammen mit DB Regio organisieren, statt weiter mit diesem Modelleisenbahnclub herumzuwurschteln.

    Die Verbindung vom Hauptbahnhof Karlsruhe zum Arbeitsplatz in Karlsruhe ist unterirdisch schlecht und unzuverlässig.
    Mit dem Fahrrad aus der Südpfalz brauche ich für die ganze Strecke von Haustür zum Arbeitsplatz gerade mal 15-20 Minuten länger als mit DB Regio + AVG (falls der Plan mal funktioniert), dafür zuverlässig und mit einem Takt von 0 Minuten und ohne Wartezeit auf den Anschluss. Noch ein kurzer Plausch mit dem Kollegen, statt auf die Bahn zu rennen, weil es sonst erst eine halbe Stunde später eine brauchbare Verbindung gibt? Kein Problem, ich komme trotzdem früher heim.
    -> Kein Ärger, kein Rumstehen in der Kälte und etwas Bewegung und frische Luft gratis.

    Oft genug in den letzten Wochen war auch ab 8:30 kaum mehr Stau mehr auf der Rheinbrücke, eher Stocken auf der Südtangente, da geht es auch mit dem Auto in 35 Minuten nach Karlsruhe rein.
    -> 1h mehr echter Feierabend daheim, statt an irgendeiner Haltestelle.

    Selbst die Kollegen aus Wörth brauchen mit der S5 1,5mal länger, als mit dem 25km/h-Pedelec.

    Karlsruhe schafft sich die Verkehrsprobleme mit den Pendlern selbst, durch schlechten ÖPNV und durch schlechte Führung auf der Südtangente.
    Anscheinend ist es Strategie und billiger, lieber mit Stau und Blockade zu provozieren und das Auto auszubremsen, statt wenigstens halbwegs attraktive Alternativen auf der Schiene zu bieten.

    Wer seit Jahrzehnten dauerhaft dafür sorgt, dass die Bahnfahrer letztlich „die Dummen“ sind, die mit Geld und Lebenszeit bezahlen, züchtet sich doch den Autoverkehr geradezu.