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Nullzinspolitik der EZB verursacht Verluste in Milliardenhöhe

9. April 2015 | Kategorie: Nachrichten, Wirtschaft

Foto: dts Nachrichtenagentur

Berlin  – Die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) hat mittlerweile Verluste in Milliardenhöhe verursacht. Rund 1.400 Euro habe die Nullzinspolitik der EZB jeden deutschen Sparer im Schnitt bereits gekostet, berichtet die „Welt“ unter Berufung auf Berechnungen der DZ Bank.

Allein in diesem Jahr würden demzufolge weitere 900 Euro pro Bundesbürger hinzukommen. Die Ökonomen der DZ Bank haben dazu die Verluste betrachtet, die durch die Niedrigzinsen auf Tagesgeldkonten, bei Lebensversicherungen oder über Anleihen anfallen. Diese wurden den Zinsgewinnen, über die sich Kreditnehmer freuen könnten, gegenübergestellt.

Insgesamt ergibt sich dabei für die Jahre 2010 bis 2014 ein Zinsverlust von 112,5 Milliarden Euro – das ist mehr als ein Drittel dessen, was der deutsche Staat 2015 insgesamt ausgibt.

In diesem Jahr dürften noch einmal 71 Milliarden Euro an Zinsverlusten hinzukommen.

Als normales Zinsniveau wurde angesetzt, was Sparer zwischen 1999 und 2009 erhielten. Im Schnitt waren dies 2,3 Prozent. 2014 jedoch erhielten Sparer nur noch 0,6 Prozent. Die Differenz wurde als Zinsverlust angesetzt. Die weiter sinkenden Zinsen sowie der Zinseszinseffekt würden dafür sorgen, dass die Verluste am Ende sogar noch weit höher liegen.

„Sollte es bis Ende 2020 dauern, bis das Normalzinsniveau wieder erreicht wird, erleidet ein heute 47-Jähriger bezogen auf das durchschnittliche Geldvermögen insgesamt Zinseinbußen von 4.900 Euro“, sagte DZ-Bank-Ökonom Michael Stappel.

Berücksichtige man den Zinseszinseffekt, so summieren sich diese Einbußen bis zum Renteneintritt sogar auf 8.200 Euro. Und sollte es bis 2025 dauern, ehe die Zinsen wieder auf ein normales Niveau ansteigen, wüchsen die Verluste sogar auf 9.600 Euro bzw. mit Zinseszinseffekt auf 13.500 Euro.

Dies sei ins Verhältnis zum durchschnittlichen Geldvermögen der Deutschen zu setzen, das statistisch bei 56.700 Euro liegt.  (dts Nachrichtenagentur)

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