Mehrfachstecker hat Brand in Kandel ausgelöst – keine Brandstiftung – Linde bleibt erhalten

Der Brandschutt ist weggeräumt, das Pflaster trotz Reinigung noch geschwärzt – den Rest wird Regen und Sonne erledigen müssen.
Fotos: cli

Kandel – der Brand, der in der Nacht zum 16. Dezember das Multifunktionshaus und zwei Weihnachtmarktbuden am „Plätzel“ zerstört hatte (wir berichteten), wurde laut Kriminalpolizei durch eine Dreifachsteckdose ausgelöst. Eine vorsätzliche Brandstiftung oder fahrlässiges Verhalten konnte ausgeschlossen werden.

Die Zuleitung zur Steckerleiste erfolgte über einen Verteilerkasten, der einige Meter entfernt stand. Im Weihnachtsmarktstand der Bi-Ka-Ge, der zuerst Feuer gefangen hatte, befand sich ein Kühlschrank, der wegen der gelagerten Lebensmittel auch nachts in Betrieb bleiben musste. Im Sicherungskasten kam dann es zu einem Kurzschluss, der einen Schmorbrand verursachte und die Hütte in Brand setzte.

Das Feuer griff schnell auf das hauptsächlich von der Musikschule genutzte Gebäude dahinter über, das mit einem Wärmedämmverbundsystem versehen war. An diesem Material entzündete sich das Feuer wie eine Fackel.

Mittlerweile sind Schutt und verkohlte Holz- und Plastikteile vor dem ausgebrannten Gebäude entfernt worden. Die wenigen Kinderstühle, die das Feuer überstanden haben, werden gereinigt und vorerst in der Stadthalle untergebracht. Mitarbeiter des Bauhofs bewachen das abgesperrte Gebiet derzeit noch, damit niemand die Brandruine betreten und sich damit in Gefahr bringen kann.

Wie es mit dem Gebäude weitergeht, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abgeschätzt werden. “Wir erwarten die Ergebnisse der Statiker Anfang Januar“, sagte Bürgermeister Günther Tielebörger dem Pfalz-Express.

Mittlerweile wurden Heizstrahler im Gebäude aufgestellt, damit die Bausubstanz schneller trocknet und nicht noch zusätzliche Folgeschäden durch Feuchtigkeit auftreten. Das Dach wird als Regenschutz eine Plane bekommen.

Der Kandeler Christkindelmarkt kann jedoch am kommenden Wochenende wie geplant stattfinden. Bis dahin soll das marode Gebäude sicher abgesperrt sein.

Versicherungstechnisch gibt es keine Probleme, berichtete Bi-Ka-Ge-Präsident Karlsheinz Schöttinger und lobt die Zusammenarbeit aller Beteiligten: „Das war großartig: Alle Institutionen, Vereine, Verwaltung haben nahtlos ineinander gegriffen – Kandel hält eben zusammen!“

Eine gute Nachricht gibt es von der großen Linde, die wie St. Goergskirche und Löwe ein Wahrzeichen des „Plätzels“ ist: „Sie wird es zum Glück überleben“, zeigte sich Tielebörger erleichtert. Man müsse wohl noch ein wenig stutzen, aber der Stamm und die Wurzeln seien intakt. (cli)

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