Bad Dürkheim-Ungstein. Große Erleichterung herrscht bei Feuerwehr, Polizei und THW: Der Brand auf dem Gelände der Firma Rhein-Plast GmbH (sie stellt unter anderem Polyethylen-Beutel, -folien und -säcke und Kunststoff-Folien-Verpackungen her) in der Altenbacher Straße im Stadtteil Ungstein, wo in den frühen Morgenstunden ein Feuer ausgebrochen, war, ist gelöscht.
Es gibt keine Verletzten, weder bei Angestellten der Firma noch bei den Einsatzkräften, die mit schwerem Atemschutzgerät vor Ort waren. Die Aufräumarbeiten werden aber noch den ganzen Tag andauern, wie Jürgen Hochdörfer, stellvertretender Kreisfeuerwehrinspekteur Bad Dürkheim, mitteilt. Das THW wird dies übernehmen und das Granulat frei räumen. Dazu werden neue Kräfte angefordert. Man muss auch sehen, ob es unter dem Kunststoffschutt noch weiter brennt.
Ein Gefahrgutlager in der Nähe musste leer geräumt werden. Tatsächlich bietet das Gelände ein Bild der Verwüstung. Zwei Lagerhallen sind abgebrannt und auch die Produktionshallen sind schwer in Mitleidenschaft gezogen. Sie werden nun ebenfalls leer geräumt.
Um 4 Uhr wurde die Feuerwehr Bad Dürkheim von dem Brand benachrichtigt. Sofort war klar, dass Hilfe angefordert werden müsste. Cirka 300 Feuerwehrleute aus dem Landkreis Bad Dürkheim, Rheinpfalz-Kreis, die Berufsfeuerwehr Ludwigshafen, die schnelle Einsatzgruppe des Landkreises DÜW und das Kriseninterventionsteam des Landkreises, arbeiteten Hand in Hand. Durch „massiven Wassereinsatz“ konnte der Brand innerhalb einer halben Stunde gelöscht werden.
Vom angrenzenden Campingplatz mussten allerdings 600, aus dem Ort Ungstein selbst, 400 Personen evakuiert werden. Sie dürften gegen 15 Uhr wieder in ihre Häuser zurückkehren.
Messfahrzeuge aus Worms, Ludwigshafen, Speyer, Landau und dem Landkreis SÜW übernahmen wichtige Messungen bezüglich der ausgestoßenen Schadstoffkonzentration. Das Bad Dürkheimer Krankenhaus musste sein Lüftungssystem kurzfristig herunterfahren. Die Rauch-Wolke zog dann nach Süden am Campingplatz vorbei in den Pfälzerwald hinein, wie Hochdörfer erzählt.
„Unsere größte Befürchtung war, dass das große Silo, in dem Tonnen vom Kunststoff Polyethylengranulat gelagert waren, gebrannt hätte- das wäre richtig böse geworden“, so Hochdörfer.
Hochdörfer freut sich über die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten, die sehr effektiv und konzentriert gewesen sei. Ironie des Schicksals: Vor einigen Jahren war die Firma schon einmal Schauplatz einer Großfeuerwehrübung- natürlich hätte Niemand gedacht, dass aus Fiktion einmal Realität werden könnte. Ob Brandstiftung vorliegt, beziehunsgweise, was die Ursache des Feuers ist, liegt noch im Unklaren. Die Kripo ist vor Ort und ermittelt. (desa)
Gemeinsame Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Frankenthal und der Polizeidirektion Neustadt/Weinstraße
vom 5. Mai 2014, 13 Uhr
Die Ermittlungen zur Klärung der Brandursache des Großbrandes laufen auf Hochtouren
Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen am Brandort aufgenommen. Nach dem derzeitigen Stand kann weder Brandstiftung noch eine technische Brandursache ausgeschlossen werden. Die Ermittlungen dauern an und werden mit Nachdruck weitergeführt.
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